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Freund oder Feind? - Asiatische Marienkäfer

Von Hosbach, 11. März 2023

Die erste Jahreshälften vieler Jahre waren warm und trocken. Insbesonders Pflanzen und Bäume mit großem Durst litten besonders: Die Abwehr war schwach und Läuse mit den sie bewachenden Ameisen feierten an den Triebspitzen von Apfel- und Kirschbäumen sowie Hibiskus fröhliche Einständ. 

Wohl dem, der Marienkäfern im Garten gute Überwinterungsmöglichkeiten geboten hatte. Der Appetit der Marienkäferlarven ist legendär: 50 Blattläuse verdrücken sie täglich im Durchschnitt, nach Hungerphasen können es auch schon mal 70 sein. 

Noch gefräßiger ist der asiatische Marienkäfer, der sich seit 2001 in Europa ausbreitet. 100 Blattläuse verdrücken sie täglich im Durchschnitt, nach Hungerphasen können es auch schon mal 270 am Tag sein. Zwar gehört es ins Reich der Legenden, dass nur der asiatische Marienkäfer die einheimischen Marienkäfer kanibalisch fressen würde (das machen alle Marienkäfer, die zu wenig zu futtern haben), aber er hat in seinem "Blut" einen Parasiten (Microspora), der es für einen europäischen Marienkäfer lebensgefährlich werden lässt, einen asiatischen Marienkäfer zu verspachteln, da nur der asiatische Marienkäfer sich aufgrund seines besonderen Immunsystems gegen die Microspora schützen kann. Durch diese Bio-Waffe verschafft sich der asiatische Marienkäfer einen erheblichen evolutionären Vorteil und es kann davon ausgegangen werden, dass er über kurz oder lang die einheimischen Marienkäfer verdrängt haben wird. 

Gärtnerisch kann das von Vorteil sein, da der asiatische Marienkäfer nicht nur widerstandsfähiger gegen Krankheiten etc. ist, sondern er vermutlich aufgrund dessen, dass er die Microspora mit ernähren muss, einen größeren Appetit auf Läuse hat. Die Hoffnungen der Medizin, nützliche Erkenntnisse aus der Erforschung dieses eigenartigen Immunsystems im Kampf gegen Infektionskrankheiten zu ziehen, seien hier nur am Rande erwähnt.
Für Gärtner arbeiten beide Arten, die einheimische und die asiatische. Unterscheiden kann man die beiden bei den erwachsenen Käfern am Nackenschild: beim asiatischen Marienkäfer ist meist ein "M" bzw. "W" auf dem meist mehrheitlich hellem Nackenschild zu erkennen, während die einheimischen Arten dieses Phänomen nur vereinzelt zeigen. Die Larven des asiatischen Marienkäfers haben an beiden Körperseiten durchgehende orange Streifen und am Rücken doppelte "Dornen".

Wichtig ist, dass man die Larven des Marienkäfers nicht für Schädlinge hält und nicht zur Giftspritze greift. Man sollte den Marienkäfern etwas Zeit geben. Gewöhnlich haben diese innerhalb von 2-3 Wochen die Oberhand und die Läuse sind spurlos verschwunden. Allerdings scheint diese Taktik in den letzten Jahren nicht mehr ganz so gut zu funktionieren: Die verbreitete Winterfütterung führt zu einer größeren Meisen-Population im Verein. Und die Meisen füttern ihre Brut mit den großen, gut erkennbaren Marienkäfer-Larven.
 

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